Training, Gottesdienst und Ausfahrt
Junge, noch wenig erfahrene Motorradfahrer, aber auch alte Hasen stehen auf dem Parkplatz mit ihren Maschinen und hören Michael Illi. Der Referent des Missionswerks SRS aus Altenkirchen im Westerwald will den Bikern die Basics des Fahrens nahebringen. „Wichtig sind das richtige Bremsen und das Ausweichen können, wenn ein Hindernis erscheint“, erläutert Illi. 15 Biker aus Wetzlar, Aßlar und der Umgebung haben sich zum Motorrad-Sicherheitstraining des Christlichen Vereins Junger Menschen (CVJM) Aßlar und der Evangelischen Kirchengemeinde Wetzlar angemeldet.
Pfarrer Christian Silbernagel sagt „Wir hatten vor zwei Jahren den Termin ausgemacht. Damals war ich unzufrieden, weil es so spät im Mai ist. Aber jetzt bin ich froh, denn es ist das erste Wochenende in der Pandemiezeit, in der es möglich ist, das Übungswochenende durchzuführen. Drei Tage lang ist Illi gemeinsam mit Sebastian Schneider nach Mittelhessen gekommen, um den Teilnehmern die Sicherheit im Umgang mit ihren Motorrädern zu vermitteln und sie fit für den Straßenverkehr zu machen.
„Sitzt immer locker mit leicht angewinkelten Armen auf eurem Bike. Dann seid ihr viel entspannter und das Fahren macht sehr viel mehr Freude“, ist einer seiner Tipps. Statt nur auf ihr Gehirn sollten die Fahrer auf ihr „Popometer“ hören: „Spüre wie dein Bike sich verhält; bleibe in den Hüften locker“, ist sein Rat. „Wir üben jetzt den Superman-Trick“, erläutert der Motorrad-Profi, der seit rund 30 Jahren auf Touren geht. Beim Superman geht es um die Lenkimpuls-Technik, um einem Hindernis schnell auszuweichen. Alles, was der Fahrer oben an der Lenkstange mache, habe Auswirkungen auf das Motorrad unter ihm, erläutert Illi. Damit seine Erklärungen nicht graue Theorie bleiben, steigen die Biker auf ihre Maschinen und üben den Superman gleich ganz praktisch auf dem Parkplatz der Firma Rittal in Haiger. Erneut hat Unternehmer Friedhelm Loh den christlichen Motorradfahrern die Fläche an einem Samstag zur Verfügung gestellt, wenn die Mitarbeiter im Wochenende sind.
„Der Fahrer sollte weit vorausschauen, nicht nur die Straße unmittelbar vor dem Bike im Blick haben. Denn das Motorrad fährt dorthin, wohin der Blick geht“, rät Illi. Die dreitägige Schulung hat mit einem theoretischen Teil begonnen. Weil eine Begegnung in einem Raum wegen der Pandemie schwierig ist, fand die Schulung per Videokonferenz statt. Am Sonntag schließlich predigt Illi im Gottesdienst der Gnadenkirche in Büblingshausen über den sinkenden Petrus, den Jesus auf dem See Genezareth laufen lässt. „Auch das ist unser Anliegen, dass die Biker in Kontakt mit Gott kommen oder bleiben“, sagt Illi. Er ist bundesweit für die 1971 gegründete christliche Non-Profit-Sportorganisation unterwegs. Regelmäßig kommt er auch nach Mittelhessen. Die Bike-Lenker sollen lernen ihre Maschinen zu beherrschen und sich weniger Gefahren aussetzen. In den letzten Jahren kam der Trainer jeweils zum Saisonstart nach Wetzlar, um Neulingen, aber auch erfahrenen Bikern nach der Winterpause, das Handwerkszeug zu erläutern, das ihnen den unfallfreien Fahrspaß ermöglicht.
Nach dem Gottesdienst ging es für die Motorradfahrer noch auf eine gemeinsame Tour durch den Vordertaunus. Über Schöffengrund führte die Ausfahrt durch das Weiltal bis Usingen und über Waldsolms zurück.
Bild: Vor der Gnadenkirche haben sich die Teilnehmer des Motorrad-Sicherheitstrainings zur Ausfahrt in den Vordertaunus zusammengefunden (Foto: Lothar Rühl).
Bild: Michael Illi vom Verein SrS erläutert auf dem Parkplatz der Firma Rittal Sicherheitsaspekte beim Motorradfahren.