Das geistliche Wort

Liebe Gemeinde,

„…meine Augen haben deinen Heiland gesehen – das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern.“

Das will ich sehen! – so reagieren Menschen auf ein großes Versprechen. Das will ich sehen – das war auch die Haltung eines Mannes, der etwas lang Ersehntes von Gott gehört hatte: „Zu deinen Lebzeiten wird sich eine Veränderung zum Guten ereignen.“ Echt jetzt? Was für eine steile Behauptung – in Zeiten, die von Überforderung, von Unfrieden, Misstrauen und Zukunftssorgen bestimmt erscheinen. Wie kann man das glauben? Das will ich sehen – bevor ich es glaube. So reagieren wir oft.

Und tatsächlich – der Advent lädt uns ein, hinzuschauen. In die dunkel­sten Wochen des Jahres hinein werden Lichter angezündet – ganz praktisch und im übertragenen Sinn auch: Menschen besuchen einander und für Einsame leuchtet ein Licht auf. Da streckt jemand nach langem Schweigen die Hand zur Versöhnung aus – weil es endlich Zeit wird, die Last der Zwietracht abzuschütteln.

Was wäre der Advent ohne Lichterglanz? Wir mühen uns redlich – rund um unsere Kirchen. Der Heidenhof des Doms wird geöffnet sein. Er ­erstrahlt in diesem Advent in besonderem Licht.

Auch der Eingang zum Dom wird an den Samstagen im Dunkel erhellt und lädt ein, etwas zu entdecken: die unterschiedlichen Gemeinden ­rücken zusammen und entzünden gemeinsam Lichter der Hoffnung. ­Innen warten ab 16.00 Uhr Seelsorger/-innen, um mit Menschen zu sprechen und auch zu beten, wenn der Wunsch besteht. Um 18 Uhr gibt es eine Andacht. Kommt und seht! war die Einladung in der Pfingst­woche. Kommt und seht – ihr seid nicht allein im Warten auf den Heiland. ­Heiland – was für ein Ehrentitel für den Sohn Gottes: Er ist es, der das Heil bringt. Wer sich davon berühren lässt, der wird selber zu einem Boten der Hoffnung. So kann die Dunkelheit hier und da erhellt werden.

Eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit wünsche ich Ihnen.

Ihr Pfarrer Björn Heymer