Arbeiten am Westportal

Von Mitte Juni bis voraussichtlich Oktober 2024 wird das historische gotische Westportal von der Marburger Steinhütte saniert. Das gotische Westportal wurde Mitte des 14. Jahrhunderts unter der Leitung des Dombaumeisters Tyle von Frankenberg erbaut. Ursprünglich war hier das Hauptportal des Wetzlarer Doms vorgesehen. Geldmangel, Missernten und Seuchen führten zur Einstellung der Bauarbeiten gegen Ende des 15 Jahrhunderts. Gut erkennbar ist auf der Westseite die Einstellung der Bauarbeiten mit dem nicht fertiggestellten gotischen Glocken-Turm auf der Süd-Westseite, und seinem nur bis zur ersten Etage erbauten gotischen Nord-West-Turm. Der heute noch erhaltene romanische Nord-Turm markiert eine architektonische Besonderheit im deutschen Kirchenbau des Mittelalters. Gleichzeitig zeigen nicht besetzte Nischen am Westportal durch die Einstellung der Bauarbeiten, Lücken in der geplanten Vollendung des Wetzlarer Doms auf.

Durch die Sanierung des Westportals werden die noch vorhandenen Skulpturen wieder aus unmittelbarer Nähe zu sehen sein. Im Mittelpunkt steht dabei die Schutzpatronin des Wetzlarer Doms, Maria mit dem Jesuskind auf dem Arm. Diese Skulptur wird durch ein Tabernakel gekrönt. Im äußeren Halbrund sind 10 Propheten erkennbar. Das innere Halbrund zeigt je 4 törichte und kluge Jungfrauen aus dem Gleichnis im Matthäus­evangelium (Matthäus 25, 1-13). Die beiden oberen Plätze auf der rechten und linken Seite sind nicht besetzt.

Direkt über dem offenen Eingangsportal sieht man die heiligen drei Könige, die Maria und Jesus ihre Geschenke überbringen. Auf der rechten Seite wird dies durch einen Engel mit dem Weihnachtsstern über Maria und dem Jesuskind vervollständigt. Über der zweigeteilten Darstellung mit den heiligen drei Königen ist die Krönung Marias zu sehen; jeweils rechts, links und oberhalb durch drei Engel umrahmt. In der Spitze des inneren Halbrunds mit den Jungfrauen hat sich in mittelalterlicher ­Dombautradition der Dombaumeister Tyle von Frankenberg ein Denkmal gesetzt.

Spendenkonto: Evangelische Kirchengemeinde Wetzlar, Sparkasse Wetzlar, IBAN: DE55 5155 0035 0002 1156 81, Verwendungszweck: domretter