Ein Mensch mit dem Namen Klaus Schmidt wird sicher nicht erstaunt sein, wenn er einer Person gleichen Namens begegnet. Für den Wetzlarer Jürgen Werth war es schon eine Besonderheit, als er erfuhr, dass in Sachsen ein Mann mit seinem Namen existiert und dieser ebenso wie er in christlichen Gemeinden auftritt. „Manche Gemeinden haben sich gewundert, dass auf ihre Einladung hin, ich erschienen bin“, erzählt der 57-jährige Jürgen Werth aus Bautzen. Vor Ort sei es zuerst aufgefallen, weil er ein anderes Aussehen habe. In der Kreuzkirche in Wetzlar sind die der Wetzlarer Sänger, Referent und Journalist am Sonntag aufeinandergetroffen. Es war nicht die erste Begegnung, so der 69-jährige Wetzlarer. Erstmals seien sie sich in Dresden bei einem Vortrag über den Weg gelaufen. Sofort habe sich aufgrund der Namensgleichheit eine besondere Verbindung aufgebaut. „Wir haben uns gleich verstanden und gemocht“, so der Wetzlarer, der 1963 in Lüdenscheid geboren wurde. Bislang seien sie aber erst einmal gemeinsam auf der Bühne gestanden. „Es ist witzig, wenn man jemandem mit gleichem Namen begegnet“, ergänzt der Wetzlarer Sänger. Und sein Namenskollege aus Bautzen wusste zu berichten, dass er 31 Personen mit diesem Namen gefunden hat.
Der Bautzener Werth: „Ich war neugierig, ihn mal kennenzulernen“. Inzwischen gab es bereits mehrere Begegnungen und die beiden haben auch schon gemeinsam Geburtstag gefeiert. Er ist 1963 als achtes Kind geboren worden und in Leuna in einer atheistischen Familie aufgewachsen. Der Vater starb bereits vor seiner Geburt. Mit 18 Jahren schlug er bei einem Streit die Mutter und musste das Haus verlassen. Obdachlos und orientierungslos habe er auf Parkbänken geschlafen. Ein junger Mann, der in einem leeren Pfarrhaus lebte, nahm ihn auf. Dort kam Werth mit jungen Christen in Berührung und schloss sich ihnen und ihrem Glauben an. Heute ist er Vorstand des sozial-christlichen Hilfswerks Bautzen. „Gott hat aus einem Versager einen Verkündiger gemacht“, so das Resümee des Bautzeners. Inzwischen lebe er 37 Jahre mit Gott, der ihn mit Freude und Hoffnung erfülle.
Während der Sachse Werth eine Predigt in der Kreuzkirche hielt, griff der Wetzlarer Werth zur Gitarre. Bei dem Lied „Du bist du“ stimmten beide in den Gesang ein. Roland Hörner und Tobias Bürgel von der CVJM-Theater heaven up trugen ein Anspiel vor, bei dem zwei Flugreisende einen Beinahe-Absturz erleben. Katja Völkl führte durch den heaven up-Gottesdienst und führte dabei auch in Interview mit den beiden Werths.
Bild: Jürgen Werth aus Bautzen trifft den Wetzlarer Jürgen Werth. Foto: Rühl