Menschen fliehen vor Mord und Terror bis in die Hauptstadt von Burkina Faso:
Immer wieder hatte der AK TIKATO von den vielen neuen Einzelschicksalen der vor Terroristen Geflüchteten in Burkina Faso gehört. So bat die Vorsitzende Heidi J. Stiewink den Direktor von ODE (Entwicklungsbüro der Kirchen) Pastor Etienne Bazie um eine Schilderung aus seiner Sicht. Hier sein Bericht:
Liebe Schwestern und Brüder,
in Burkina Faso gab es im Laufe von Mai und Juni 2020 wieder Terroranschläge mit Dutzenden von Todesopfern unter der Zivilbevölkerung und dem Militär, und zwar im Osten, im nördlichen Zentrum des Landes, im Sahel und im Norden. Diese neuen Angriffe haben zu einer Binnenflucht von Bevölkerungsgruppen geführt, die ihre Dörfer verlassen und dorthin fliehen, wo sie sich sicher fühlen können. Wir trafen auf einige Personen, die sogar bis Ouagadougou gekommen sind.
Diese Menschen kommen zu uns ins ODE oder bis zu unserer Haustür und bitten um Lebensmittel. Wir schaffen es nicht immer, ihnen zu essen zu geben. Bestenfalls geben wir ihnen etwas für den Tag. Sollten wir Hilfe bekommen, könnten wir so viel Lebensmittel besorgen wie möglich, um diesen Menschen, meist Frauen und Kindern aus der Not zu helfen. Die Regenzeit hat begonnen. Der Juni ist im allgemeinen eine Zwischenzeit, wo die Familien auf dem Lande meist ungenügend zu essen haben und dennoch auf den Feldern arbeiten müssen und auf neue Ernten hoffen; aber die Menschen, die sich in die Stadt geflüchtet haben, haben keinerlei Hoffnung mehr, etwas auf ihren Feldern zu tun. Ihre einzige Hoffnung besteht in der Solidarität von Menschen guten Willens. Wenn es also Geschwister gibt, die uns helfen würden, diesen verwundbaren Bevölkerungsgruppen unter die Arme zu greifen, können wir ihnen nur ein großes Dankeschön sagen. Jegliche Hilfe, die Hoffnung erzeugt, ist niemals bescheiden, sofern sie zur rechten Zeit ankommt.
Im Voraus danken wir allen Menschen guten Willens, die den Bedürftigen zu Hilfe kommen.
Etienne Bazie, Ouagadougou Ende Juni 2020
Übersetzung Silvia von Verschuer, Laufdorf
Über TIKATO können Spenden mit dem Verwendungszweck „TIKATO-Humanitäre Hilfe für Verfolgte“ eingezahlt werden.: Evangelisches Kirchenamt, IBAN DE63 5155 0035 0002 0968 16.
Foto ODE: Etienne Bazie im Gespräch über die Verteilung von Lebensmitteln.