Schäden am Dach der Hospitalkirche

Bei einem routinemäßigen Drohnenflug zur Kontrolle des Dachs im letzten Jahr wurden auffallend viele lose Schiefer entdeckt. In Abstimmung mit dem Architekten erfolgte zunächst eine Hubsteiger-Befahrung und es wurden weitere Schäden im Traufbereich festgestellt, zudem ist der Holzüberstand in einigen Bereichen durch in das Dach eingedrungenes Wasser bereits stark verfault.

Nach einer Gerüststellung konnten dann Ende des letzten Jahres mehrere Schadstellen durch einen Dachdecker genauer untersucht werden. Die Überprüfung ergab, dass Mindesthöhenüberdeckung sowie die Mindestgebindesteigung der Schiefereindeckung im untersuchten Traufbereich deutlich unterschritten sind. Hierdurch dringt ablaufendes Niederschlagswasser in die Höhen- und Seitenüberdeckungen der Schiefer ein. Decksteingröße, Höhen- und Seitenüberdeckung und Gebindesteigung sind abhängig von der Dachneigung und Sparrenlänge zu wählen und sind entscheidende Kriterien für die Regensicherheit der Deckung. Da die Dachneigung im Traubereich sehr flach ist, wäre eine größere Höhenüberdeckung sowie größere Gebindesteigung zwingend erforderlich gewesen.

Bei der Inspektion der Rinnen wurde auch festgestellt, dass mehrere Abschnitte der Rinne Risse, offene Lötnähte und Löcher aufweisen. Diese Schäden verursachen undichte Stellen, durch die Wasser unkontrolliert abfließen kann. Außerdem wurden Anzeichen von Rost und Korrosion festgestellt, insbesondere an den Verbindungsstellen der Rinnensegmente.

Eine erneute Dachsanierung ist zur Sicherung der Kirche unbedingt erforderlich und für 2026 geplant. Derzeit wird durch das beauftragte Architekturbüro eine detaillierte Kostenschätzung erarbeitet. Die Kirchengemeinde erwartet einen Betrag im hohen sechsstelligen Bereich. Die Finanzierung kann weitgehend aus Rücklagen erfolgen, die die Kirchengemeinde jährlich zur Sicherung ihres Gebäudebestands bildet. Das ist aber nach den hohen Kosten für die Dachsanierung der Unteren Stadtkirche und der Sanierung des gotischen Turms und des Westportal am Dom eine weitere starke Belastung der kirchlichen Finanzen bei rückläufigem Kirchensteueraufkommen. Auch der Förderverein Hospitalkirche e.V. unterstützt die Sanierung und bittet um Spenden.

Ende 2024 platzen dann noch mehrere Quadratmeter des Außenputzes ab. Auch hier erfolgte eine Hubsteigerbefahrung mit Notsicherungsarbeiten und ein Sachverständiger wurde anschließend mit einer umfangreichen Untersuchung des Außenputz beauftragt. Vermutlich erfolgt das Anbringen des Außen- auf den Unterputz nicht sachgemäß und in der Folge beschädigen Regen und Frost die Stabilität des Putzes. In welchem Umfang eine Sanierung des Putzes erforderlich ist, kann derzeit noch nicht abgesehen werden.

Förderverein Hospitalkirche e.V.
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Text und Bilder: Lothar Rühl